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20.04.2020 | Frostschutz

Frostschutzfeuer

Besonders im Frühling kann es in manchen Nächten noch sehr kalt werden. Bei Obstbäumen und Wein kann später Frost besonders große Schäden anrichten. Unter Umständen kann die gesamte Ernte in Gefahr sein. Solange die Pflanzen noch in der Winterruhe sind, macht ihnen die Kälte nichts aus. Sobald Blütenknospen und Triebe ansetzen, können Minusgrade eine verheerende Wirkung haben.

Als Faustregel gilt: Geschlossene Knospen vertragen minus vier Grad. Wenn die Blütenblätter schon zu sehen sind, liegt eine Temperatur von minus zwei Grad noch im Toleranzbereich und bei offenen Blüten liegt die Grenze bei null Grad.

Frostschutzfeuer werden in der Regel von Obst- und Weinbauern eingesetzt, um die empfindlichen Triebe und Blüten von Obstbäumen und Wein zu schützen. Zum feuern werden entweder Frostschutzkerzen, Holzpellets oder einfaches Holz verwendet. Für die Obstbauern und ihre Mitarbeiter bedeutet das eine schlaflose Nacht, um sicher zu gehen dass die Feuer kontinuierlich brennen.

Neben der offensichtlichen Erhöhung der Temperatur kommt es auch zu Luftverwirbelungen durch die sich der Bodenfrost nicht absetzen kann. Je nach Abstand der Feuer können Temperaturen bis -4° C kompensiert werden. Aber auch hier gilt es Augenmaß zu behalten, zu große Feuer könnten die empfindlichen Pflanzenteile versengen.

Schutzvlies

Der Einsatz von Vlies aus Polypropylen ist schon lange Standard in Gartenbau und Landwirtschaft.

Empfindliche Kulturen werden so vor Witterungseinflüssen wie Frost aber auch vor Wind, Schlagregen, und Hagel geschützt und wachsen schneller.

Die Frostschutzwirkung funktioniert allerdings nur dann optimal wenn sich Raureif als zusätzliche Schutzschicht auf dem Vlies bildet. Diese Reifschicht hemmt die Wärmeabstrahlung der Pflanzen, verhindert das Austreten der Bodenwärme und bewirkt so eine Temperaturerhöhung unter der Abdeckung. Ohne Raureifbildung sind die Wärmeverluste durch Abstrahlung und Konvektion deutlich höher. Gerade exponiert stehende Blüten kühlen dann stark aus und erfrieren.

Nachteilig beim Einsatz von Vlies ist, dass es in der Blüte am Tage immer wieder entfernt werden muss, damit die Bestäubung durch Insekten und damit der Fruchtansatz gesichert werden kann.

Eine Vliesabdeckung verspricht eine Frostschutzwirkung bis Temperaturen von -5 °C.

Heidelbeeren Beregnung

Die stark schwankenden Temperaturen zum Jahresanfang führen zu erheblichen Problemen für die Obstbauern. Immer ausgeprägteren Wärmeperioden folgen kalte Frostnächte. Die Wärmeperioden fördern die schnelle Pflanzenentwicklung und vorzeitige Blütezeit. Die zu der Zeit häufig auftretenden Nachtfröste können gerade die empfindlichen Blüten schädigen oder komplett zerstören. Und ohne Blüte keine Frucht..

Zum Schutz vor Frost werden verschiedene Methoden eingesetzt. Eine davon ist die Frostschutzberegnung.

Die Schutzwirkung der Frostschutzberegnung entsteht durch die Kristallisationswärme welche entsteht wenn Wasser sich in Eis verwandelt. Beim Gefrieren von 1 cm³ Wasser wird eine Wärmemenge von 80 cal frei gesetzt. Dies reicht aus, um ein Absinken der Temperatur (der vom gefrierenden Wasser umgebenen Pflanzenteile) auf unterhalb von -0,5° C zu vermeiden. Vorausgesetzt, dass eine dauernde Wärmezufuhr durch ständiges Gefrieren von Wasser erfolgt bis die Außentemperatur wieder über 0° C steigt. Diese Methode schützt die Blüten bei Außentemperaturen bis etwa -10° C.

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